Spitzwegerich
Plantago lanceolata
Heil- und Genusspflanze
Eine spitze Zunge hat nicht nur so mancher Wiener und vor allem die Wienerinnen, sondern auch das unscheinbare Pflänzchen Spitzwegerich. Er gehört, so wie auch sein breitblättriger Verwandter, zur Familie der Wegeriche, also der Plantaginaceae. Dieser ist übrigens auch essbar, kann aber nicht mit soviel gesundheitlichen Aspekten punkten wie der Spitz(e)bube.
Der König der Wege
Seinen Namen hat der Spitzwegerich aus dem Althochdeutsch. Wegerich leitet sich von den Wörtern Wega für Weg und Rih für König ab. Somit ist der Spitzwegerich der König des Weges. Und der Wiesen. Und Straßenränder. Und Gstetten. Weil eigentlich wächst er im gemäßigtem Klima fast überall. Nur nicht im Wald oder auf Beton.
Geschmack
Frisch, Grün und sehr dezent nach Schwammerln. Die Samenstände vervielfachen dieses zarte Pilzaroma.
Inhaltsstoffe
Schleimstoffe, Kalium, Kieselsäure, Vit C, Mineralstoffe
Als Tee/Auszug bei Atemwegserkrankungen. Schleimlösend. Anti-Juckmittel bei Insektenstichen. Einfach ein Blatt nehmen und darüber reiben, wirkt!
Omas Hustenstiller Ein Einmachglas schichtweise mit gehackten Spitzwegerich-Blättern und Zucker befüllen. An einem dunklen Ort 2 Monate stehen lassen. Abfiltern. Ja, die entstandene Flüssigkeit ist schwarz. Das gehört so. Et voila, der homemade Hustenstiller ist fertig.
Kulinarisch
Roh im Salat, unbedingt zur Wildkräuter-Butter, zu Nudeln, im Risotto (Rezept im nächsten Beitrag), zu allen Pilzgerichten, zu Suppen, die Samen mit den Fingern zerrieben aufs Frühstücks-Müsli oder den Brei gestreut, als Tee, großartig im selbstgemachten Hustenzuckerl und und und … Hunger!